Original-Kohleloren schmücken jetzt den Nordsternpark
Erinnerung an Bergbauvergangenheit
125 Jahre lang wurde „auf Nordstern“ Kohle abgebaut. Bis das schwarze Gold das Tageslicht erblicken konnte, wurde es mit Loren, kleinen Güterwagen, über ein umfangreiches Schienennetz unter Tage zum Förderschacht transportiert. Zwei dieser Exemplare haben jetzt im Nordsternpark vor dem Eingang des Bergbaustollens ihren endgültigen Standort gefunden. Möglich gemacht hat das der Stadtverordnete Manfred Rose, Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen mbH (SMG), der den Kontakt zur RAG hergestellt und erreicht hat, dass diese zwei der wenigen noch verbliebenen Original-Wagen der Zeche Wilhelmine Victoria in Marl für den Nordsternpark zur Verfügung gestellt hat.
Mit einer Länge von 3 Metern und einem Fassungsvermögen von 1,7 m³ erinnern die beiden jeweils rd. 1,6 t schweren stummen Zeitzeugen an die zurückliegende Bergbau-Ära in Gelsenkirchen-Horst.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass es gelungen ist, für die Loren im Nordsternpark einen würdigen Standplatz gefunden zu haben“, erklärte SMG-Geschäftsführer Markus Schwardtmann, „denn der Park ist ja nicht nur ein sehr beliebtes überregionales Freizeit- und Naherholungsziel, sondern auch nach wie vor Symbol für die Bergbauvergangenheit Gelsenkirchens.“ Diese Meinung teilt auch Wilhelm Weßels, der als Geschäftsführer der Nordsternpark Pflege GmbH u.a. für die Instandhaltung der Parkanlage zuständig ist. „Neben dem denkmalgeschützten ehemaligen Förderturm sind jetzt auch die Kohleloren ein sichtbares Zeichen für das, was hier früher stattgefunden hat, nämlich das Grubengold zu fördern und das Ruhrgebiet mit Energie für den industriellen Aufschwung zu versorgen“, so Weßels.
Wer genaueres über die Arbeit unter Tage erfahren möchte, hat dazu im Bergbaustollen die beste Gelegenheit. Der insgesamt 63 Meter lange Stollen wurde 1997 im Rahmen der Bundesgartenschau von Berglehrlingen des Bergwerks HUGO/Consolidation gebaut und mit Exponaten aus der Welt des Bergbaus bestückt. Um die Erhaltung des Stollens kümmern sich ehemalige Bergleute der Schachtanlage Nordstern, die an ausgewählten Terminen oder auch nach vorheriger Anmeldung mit Führungen und interessanten Anekdoten die Bergbaugeschichte des Standortes lebendig werden lassen.
